Zu diesem Thema konnte der Sozialausschuss Göfis mit Unterstützung des Vereins „Okay zusammen leben“ im Rahmen der Elterngespräche zwei kompetente Referentinnen begrüßen: Frau Gerlinde Sammer, Mitbegründerin und Koordinatorin des Projektes Sprachfreude – „Nenzing spricht mehr“ und Frau Mag. Elisabeth Allgäuer Hackl, Lehrbeauftragte der Uni Innsbruck, Lehrerin der HLW und Mitarbeiterin in Sprachprojekten des Vereins Okay zusammen leben.
Die beiden Referentinnen verstanden es hervorragend das interessierte Publikum zur Freude an Sprachen zu ermutigen und vom Spracherwerb zu begeistern. Sprachentwicklung und Sprachförderung beginnen nicht erst im Kindergarten, schon im 16. Schwangerschaftsmonat mit der Entwicklung des Hörsinnes prägt sich die Sprachmelodie der gesprochenen Muttersprache dem Kind ein. Die ersten Jahre sind eine sehr wichtige Zeit in der Sprachentwicklung – die Grundlagen jeder Sprache werden hier gelegt. Eine gute emotionale Beziehung zu den Bezugspersonen ist Voraussetzung für die Entwicklung der geistigen, emotionalen und sozialen Fähigkeiten und zur Sprachentwicklung. Sprachen sollen mit allen Sinnen gelernt werden, hören, sehen, riechen, schmecken, tasten – so können Kinder Begriffe wahrnehmen, begreifen und sie benennen. Ob von Geburt an mehrsprachig oder einsprachig in einer Familie gesprochen wird, die Sprachentwicklung bleibt die Gleiche.
In den ersten Lebensjahren sind Eltern die wichtigsten Sprachvorbilder des Kindes. Spricht ein Elternteil eine andere Muttersprache als die Landessprache, ist es für das Kind nur von Vorteil wenn mit ihm in dieser Sprache gesprochen wird. Den Sprachschatz den ein Kind aus 2 oder mehreren Sprachen erwirbt, wirkt sich auf die Entwicklung des Gehirns z.B vernetzendes Denken, positiv aus. Wird in der Familie eine 2. oder 3. Sprache gesprochen, sollte darauf Wert gelegt werden, dass das Kind die Sprache einer bestimmten Person zuordnen kann z.B. Mama/Sprache spanisch, Papa/Sprache deutsch. Sogenannte Sprachinseln schaffen, dies hilft dem Kind die Sprachen im Kopf zu ordnen. Damit das Kind auch einen guten Sprachschatz in der jeweiligen Landessprache erhält, sind außerfamiliäre Kontakte wie Spielgruppen, Kindergarten Freunde und Freundinnen usw. von großer Wichtigkeit. Kinder brauchen in jeder Sprache viel Nahrung, sie sollten viel Gelegenheit haben zu sprechen und zu hören. Jede Sprache ist ein Schatz, der Wert wächst je besser er sich entwickeln kann und gepflegt wird.
Sprachen, in die wir nicht investieren, gehen verloren, wir müssen eine Sprache pflegen und sie benutzen um sie nicht zu vergessen. Mit diesen Worten beendeten die beiden Referentinnen den Vortrag, alle offenen Fragen wurden im Anschluss gerne beantwortet. Der Sozialausschuss Göfis möchte sich recht herzlich bei Frau Sammer und Frau Allgäuer Hackl für den interessanten und aufschlussreichen Vortrag bedanken. Die Broschüren „Sprich mit mir und hör mir zu“ vom Verein Okay zusammen leben, erhalten sie im BUGO Göfis.