Göfis hat eine Klimaschutzbeauftragte

In einem europaweit einzigartigen Lehrgang wurden 28 neue Klimaschutzbeauftragte für Tirol und Vorarlberg ausgebildet, eine davon war Christina Schneider.

Klimaschutz fängt in der Gemeinde an, sind sich die frischgebackenen kommunalen Klimaschutzbeauftragten einig. Unter ihnen vier VorarlbergerInnen, die Ende Juni den Praxislehrgang von Klimabündnis Tirol und Energieinstitut Vorarlberg abschlossen. Von Februar bis Juni wurden in Innsbruck und St. Arbogast fünf Module zu allen relevanten Klimaschutzthemen abgehalten. Konkrete Handlungsmöglichkeiten für Gemeinden standen dabei im Mittelpunkt.

Von Mobilität, Energie und Konsum bis hin zu Bodenschutz, Raumplanung und Forstwirtschaft erhielten die TeilnehmerInnen des Klimaschutzlehrgangs einen breit gestreuten Überblick über die Problemfelder des Klimawandels – Lösungsansätze inklusive. „Uns war es wichtig, den TeilnehmerInnen konkrete Werkzeuge in die Hand zu geben, um in ihren Gemeinden wichtige Klimaschutzmaßnahmen umsetzten zu können. Wir haben uns deshalb bemüht einen sehr praxisorientieren Lehrgang anzubieten. Ich freue mich, dass s wir nun so gut ausgebildete KlimaschützerInnen in den Gemeinden haben“ berichtet Andrä Stigger, der Geschäftsführer von Klimabündnis Tirol.

Neben namhaften KlimaforscherInnen wie Helga Kromp-Kolb von der Universität Wien, wurden auch zahlreiche Best Practice Beispiele von Österreichischen Gemeinden vorgestellt. Im Rahmen von Projektarbeiten entwickelten die Teilnehmenden konkrete Klimaschutzkonzepte für die eigene Gemeinde. In Vorarlberg wird beispielsweise ein Upcycling- und ein Bodenschutz-Projekt umgesetzt, sowie eine Initiative zur nachhaltigen Bepflanzung von Friedhöfen. Ergebnis des Lehrgangs sind somit „zahlreiche Vorzeigeprojekte, die den Gemeinden und der lokalen Wirtschaft neue Perspektiven bieten und die Innovationskraft in der Region stärken“ so Andrä Stigger.

Christina Schneiders Projekt war es, mit gutem Beispiel voran zu gehen und auf das Zweitauto der Familie zu verzichten und somit ihre Alltagswege zu Fuß, mit dem Rad und öffentlichen Verkehrsmitteln zu bewerkstelligen. Nach nahezu einem halben Jahr wurden dadurch etwa 5000 km nicht mit dem PKW gefahren und es konnte bereits über eine Tonne CO2 eingespart werden. Wie es ihr damit geht und was sie sonst noch alles an ihrem Alltag ändert, berichtet sie auf ihrer eigens dafür eingerichteten Facebook-Seite „Für dich für mich für uns“. Positiver Nebeneffekt ist bereits, dass ihr Umfeld darüber redet und selbst zu handeln beginnt. Sei es das eigene E-Fahrrad um das Radeln in Göfis zu erleichtern, die verkürzte Autofahrt, indem Teilstrecken mit dem Zug zurückgelegt werden, das bewusste zu Fuß gehen, wenn man noch etwas vom Spar braucht – all das sind erfreuliche Entwicklungen, die Christina in ihrem Umfeld beobachtet. „Wollen wir eine lebenswerte Zukunft unserer Kinder sicherstellen, müssen wir damit beginnen, unser tägliches Handeln nachhaltiger zu gestalten – am besten wir beginnen heute bei uns selbst“ ist sie überzeugt.

Das im Lehrgang Gelernte möchte Christina Schneider nun in Göfis, unter anderem in ihrer Funktion als e5-Teamleiterin, anwenden. Themen wie aktiver Bodenschutz, Verringerung des CO2-Ausstoßes, Verbesserung des ökologischen Fußabdruckes und die Stärkung des allgemeinen Bewusstsein, das unser tägliches Handeln einen direkten Einfluss auf die nächsten Generationen hat, sind ihr dabei ein besonderes Anliegen.