Auf der Gemeindevertretungssitzung Anfang Juni wurde sehr kontrovers über eine mögliche Ausnahme für die Deponie Sigberg diskutiert. Konkret soll Bodenaushub eingelagert werden, dessen Gehalt an Nitrat, Nitrit, Ammonium, Phosphat und organische Verbindungen bis zu dreifach erhöht sind. Ohne unser Wissen hat der Deponiebetreiber Höfle bereits im Dezember 2019 bei der Bezirkshauptmannschaft einen Antrag auf eine entsprechende Ausnahme gestellt. Im März 2020 wurde dieses von der BH bewilligt und der Bescheid auch dem Gemeindeamt zugestellt. Unsere Fraktion hat leider erst Anfang Mai vom Vorhaben der Firma Höfle und dem positiven Bescheid erfahren! Da die Gemeinde Grundstückseigentümerin ist, wird nämlich die Zustimmung der Gemeindevertretung benötigt. Dabei wären für die Gemeinde beträchtliche Mehreinnahmen zu erwarten.
Allerdings kann die Einlagerung dieses höher belasteten Materials auch zu Problemen führen. Einerseits könnte es zu einer Höherbelastung des Trinkwassers kommen, andererseits verfügt dieses Material über eine geringe Standfestigkeit, so dass Hangrutschungen drohen. Ein Gutachten über diese Risiken liegt vor, es wurde allerdings von der Betreiberfirma Höfle selbst in Auftrag gegeben. Wir sind der Meinung, dass wir als Gemeinde bei einer so weitreichenden Entscheidung die beste Beratung eines unabhängigen Sachverständigen benötigen. Eine allfällige Trinkwasser- oder Deponiesanierung würde die zu erwartenden Mehreinnahmen bei weitem übersteigen und es wäre nichts gewonnen!
Bei der vergangenen Sitzung konnten wir die Gemeindevertreter mehrheitlich davon überzeugen, einen unabhängigen Sachverständigen zu beauftragen. Wir sind schon gespannt, auf das Ergebnis!